backenPlastikfreies Frühstück ist zu Hause nicht wirklich eine Kunst. Wenn man jeden Morgen Haferflocken mit Obst und Milch isst, hat man eine sättigende, gesunde und plastikfreie Mahlzeit. Aber Haferflocken oder Müsli sind nicht jedermanns Sache. Was also tun, wenn man einen Toastquengler, einen Brötchenschreier oder gar einen Brotkorbgrapscher zu Hause hat?

Und was isst man zum Abendbrot, wenn das Brot vom Bäcker zu teuer und das vom Discounter zu plastiklastig ist?

Brot geht immer

Meine Familie isst gerne Haferflocken und Müsli, zumindest ab und zu. Meistens gibt es hier aber Brot zum Frühstück oder zum Abendbrot. Auch zur Schule nehmen die Kinder am liebsten Brot und Obst mit.

Brot plastikfrei ist schwierig, zumindest dann, wenn man sich Brot vom Bäcker auf die Dauer nicht leisten kann. Der Plastik-FreiTag zielt darauf ab, dass JEDER Plastik vermeiden kann, auch jene, die nicht täglich zum Bäcker oder in den Bioladen gehen können.

Bei uns gibt es häufig Vollkorntoast. Das nehmen die Kinder auch am Liebsten mit zur Schule. Mein Mann nimmt öfter mal Grau- oder Schwarzbrotscheiben mit zur Arbeit, die er dann unterwegs schmiert. Graubrot oder Körnerbrot habe ich häufiger mal selbst gebacken, oft auch mit Backmischungen.

Vollkorntoast ist günstig, aber eben in Plastik verpackt. Zwar eignen sich die Tüten für einen Zweck, der hier aus Appetitsgründen nicht genannt werden will, aber lieber würde ich sie komplett vermeiden. Deshalb werde ich heute mein erstes Toastbrot backen. Weißes Toastbrot essen wir nicht gerne, also spare ich mir diesen Versuch. Wer es mag, findet hier ein Rezept, das recht einfach zu sein scheint.

Toastbrot backen

backenZutaten:
 
300 g Dinkel-Vollkornmehl
200 g Weizenmehl
30 g Leinsamen geschrotet
20 g Weizenkleie
1 gestrichener Esslöffel Salz
1 gehäufter Teelöffel Zucker
1/2 Würfel Hefe
75 g Sauerteig
270 ml lauwarme Milch (ca. 30 bis max. 40°C)
50 ml Distel- oder Sonnenblumenöl

Alle trockenen Zutaten vermengen. Hefe in 250 ml der warmen Milch auflösen, Sauerteig und Öl hinzufügen und verrühren. Nun das Ganze mit den trockenen Zutaten 5-10 Minuten Kneten. Sollte der Teig zu trocken sein, Milch in Kleinstmengen hinzufügen bis sich ein geschmeidiger Teigklumpen ergibt.

Diesen abgedeckt etwa 1,5 Stunden an einem warmen Ort (gut warmes Zimmer oder Backofen bei ca. 40°C) ruhen lassen. Nun den Teig nochmals kräftig durchkneten, in eine gefettete Kastenform geben und so lange gehen lassen (mind. 45 Minuten), bis sich sein Volumen etwa verdoppelt hat.

Eine feuerfeste Schüssel (z.B. Auflaufform) mit 1 Liter Wasser füllen und auf den Boden des Backofens stellen. Auf 200°C (Ober-/Unterhitze 220°C) vorheizen. Backform mit Teig auf mittlerer Schiene einschieben und backen. Nach 5 Minuten die Temperatur um 20°C senken und 40 Minuten weiterbacken.

Tipp:
Sauerteig bekommt man in der Regel nur im Plastiktütchen. Darum – und weil man ihn liebevoll hegen und pflegen und immer weiter benutzen kann, ähnlich wie einen Hermann – lohnt es sich, ihn selbst anzusetzen. Hier ein einfaches Sauerteig-Rezept.

Und wenn’s mal schnell gehen muss?

Blitz-Brötchen

Zutaten:
250 g Dinkel-Vollkornmehl
1/2 gestrichener Teelöffel Salz
1 Teelöffel Backpulver
1 Teelöffel Distel- oder Sonnenblumenöl (wer es herzhafter mag, kann auch Olivenöl nehmen)
180 ml Wasser
Nach Belieben: Kerne oder Körner zum Bestreuen

Backofen auf 200° C (Umluft) vorheizen. Trockene Zutaten mischen, mit Wasser und Öl vermengen und kneten, bis ein elastischer Teig entsteht. Teig vierteln, Brötchen formen, mit Wasser bestreichen, nach Wunsch bestreuen (oder auch nicht) und auf mittlerer Schiene ca. 17 Minuten backen.

Süße Blitz-Brötchen

Zutaten:
250 g Dinkel-Vollkornmehl
1/2 getrichener Teelöffel Salz
1 Esslöffel Zucker
1 Teelöffel Backpulver
1 Teelöffel geschmolzene Butter
180 ml Milch
Nach Belieben: Rosinen

Backofen auf 200° C (Umluft) vorheizen. Trockene Zutaten (auf Wunsch auch die Rosinen) mischen, mit Wasser und Öl vermengen und kneten bis ein elastischer Teig entsteht. Teig vierteln, Brötchen formen, mit etwas Milch bestreichen und auf mittlerer Schiene ca. 17 Minuten backen.

Tipp:
Bislang habe ich Brot immer „frei Hand“, also ohne Form gebacken. Ich mag sie ja gerne, aber die Kinder hat immer die feste Kruste gestört, die sich dabei bildet. Nun bin ich zufällig über einen Brotbackrahmen zum Selbermachen gestolpert. Den könnte man sicher problemlos auch für Toastbrote anpassen. Mit zwei solcher Rahmen könnte man wunderbar energiesparend einige Brote in einem Rutsch backen.

Selbermachen ist die beste und manchmal sogar die einzige Möglichkeit, Plastik einzusparen. In diesem Sinne gibt es hier auch nächste Woche wieder Tipps und Tricks zur Vermeidung von Plastik. Bleiben Sie neugierig!

© Andrea Wlazik

Bislang in der Inforeihe „Plastik-FreiTag“ erschienen:

Plastik-FreiTag: Karneval – Alaaf und Helau!

Plastik-FreiTag: Gesundheit!

Plastik-FreiTag: Mikroplastik, die unsichtbare Gefahr

Plastik-FreiTag: Frühstück im Müllberg

Plastik-FreiTag: Musterbrief “Frühstück im Müllberg”

Plastik-FreiTag: So ein Sch…! Hundekotbeutel

Plastik-FreiTag: Einwegpfand, der Öko-Irrweg

Plastik-FreiTag: Entdeckungen, Aufreger und Erkenntnisse

Plastik-FreiTag: Musterbrief Waschpulver in Plastik

Plastik-FreiTag: Musterbrief C&A

Plastik-FreiTag: Rückblick auf Weihnachten

Plastik-FreiTag: Weihnachten auf Plastikbergen

Plastik-FreiTag: Das Ding mit der Motivation

Plastik-FreiTag: Kaffeekapseln – Fluch oder Segen?

Plastik-FreiTag: Musterbrief Kaffeekapseln

Plastik-FreiTag: Schluss mit Plastiktüten im Land der Horizonte!

Plastik-FreiTag – Auf in ein plastikfreies Leben!

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