Wurst und KäseIn der letzten Folge des Plastik-FreiTag wurde das Thema Brot behandelt, das für unsere Familie vor allem dann plastiklastig wird, wenn wir zum heißgeliebten Toastbrot oder zu Aufbackbrötchen greifen. Als Alternative gab es leckere Rezepte für Vollkorntoast und Blitzbrötchen. Wurst, Käse oder vegetarischen Belag ohne Verpackung aus Plastik zu bekommen, ist allerdings eine Kunst für sich…

Käse oder Wurst?

Die einen essen lieber Wurst zum Frühstück, zum Abendbrot oder zu einer deftigen Brotzeit, die anderen Käse. Vielen kommt mittlerweile gar nichts Tierisches mehr in die Tüte. Womit wir auch schon wieder beim Thema Plastik wären. Aufschnitt & Co. ohne Tüte, Folie o.ä. zu bekommen, ist nicht mehr so einfach. „Früher haben wir das den Leuten auch schonmal in mitgebrachte Dosen gepackt“, erzählt mir die Dame von der Wurst-Theke. „Das dürfen wir heute gar nicht mehr.“

In den letzten Wochen versuchten wir eigentlich einen Kompromiss aus Käse, den wir an der Theke nur in eine Papiertüte einpacken und zu Hause in Backpapier umziehen ließen und (Koch-) Wurst aus dem Glas. Uneigentlich landete jedoch immer mal wieder die ein oder andere abgepackte Cervelatwurst oder Mortadella – die Lieblingswurst der Kinder – im Einkaufswagen und mein Mann kann den (supergünstigen) bunt gemischten Käse-Reste-Tüten in unserem Supermarkt nur schwer widerstehen.

Auch dazu ist der Plastik-FreiTag da, den eigenen Konsum zu hinterfragen und Möglichkeiten auszuloten, überflüssiges Plastik so zu ersetzen, dass es für uns auf die Dauer lebbar bleibt. Es fällt schwer konsequent zu bleiben, wenn der plastikfreie Ersatz für Lieblingswurst, -käse oder vegetarischen Belag alleine aus Marmelade besteht oder aus Aufstrich aus dem Glas, der – um es mal überspitzt auszudrücken – so teuer ist, dass man sich beim Esstisch darum prügeln muss.

Einkaufstipp

In manchen Bio- oder Käseläden gibt es Käse in Pergamentpapier. Aber auch sonst ist man als Verbraucher nicht hilflos: Es lohnt sich, in den Geschäften direkt nachzufragen, wie man an der Wurst-/Käse- oder Fleischtheke beim plastikfreien Einkauf unterstützt werden kann. Hier wurden aus zwei Plastiktüten eine, aus Käse in plastikbeschichtetem Papier die blanke Papiertüte und statt Zwischenblättchen aus Plastik, die vermeiden sollen, dass Käsescheiben aneinander kleben bleiben, bot eine nette Verkäuferin an, die Scheiben einfach leicht gefächert zu legen.

Außerdem: Je mehr Menschen nachfragen, desto eher verstehen die Verantwortlichen, dass Plastikverpackungen vom Kunden nicht mehr gewünscht werden und machen sich Gedanken über Alternativen. Bis es diese gibt, liegt das Augenmerk hier auf plastikverpackungsfreien Bezugsquellen und selbstgemachten Alternativen, die von der ganzen Familie angenommen werden.

Damit der Plastik-FreiTag nicht im Laufe der Zeit zu einem puren Rezeptebuch wird, bekommt Wortkulturen in Kürze eine entsprechende Rubrik eröffnen, in der interessierte Leser verfolgen können, was wir so ausprobieren und wie es schmeckt bzw. funktioniert. Gerne nehmen wir dann auch Rezepte und Tipps unserer Leser mit auf.

Bewährtes und Neues

Ursprünglich heißt sie Guacamole, kommt aus Mexico, ist – dank Zwiebeln und Chilli – eher scharf und dient als Dip für traditionelle Snacks. Ich kenne sie als Avocadocreme in milder Form vom Opa meiner Kinder. Weniger zwiebellastig kommt sie auch bei unserem kleinen Gemüsepingel gut an – und das, obwohl sie eindeutig grün ist. Wer ebenfalls ein Kind mit einer Chlorophyll-Phobie zu Hause hat, weiß was ich meine…

Opas Avocadocreme

Avocadocreme statt WurstZutaten:
1 reife Avocado
1-2 Knoblauchzehen (je nach Größe und Geschmack)
Saft von 1/2 Zitrone
1/2 Teelöffel Salz

Heute habe ich mir mal den Spaß gemacht, die Avocado nach dieser Videoanleitung zu schälen, auch wenn man die Frucht ganz einfach mit einem Esslöffel aushöhlen kann. Ich wollte unbedingt wissen, ob der Trick mit dem Glas wirklich funktioniert – und das tut er.

Man gibt nun also das – wie auch immer gewonnene – Fleisch der Avocado, den Zitronensaft und das Salz in ein Mixgefäß, presst den Knoblauch hinzu (reiben oder hacken geht auch) und püriert das Ganze mit dem Pürierstab oder der Küchenmaschine. Wer mag, kann noch mit ein bißchen Pfeffer nachwürzen.

Die Avocadocreme schmeckt prima auch mit Würfelchen aus frischer Tomate und/oder (sofern man eines davon plastikfrei bekommt bzw. selber macht) mit Hüttenkäse oder Feta gemischt.

Info:
Obwohl Avocado sehr fett- und kalorienlastig ist, ist sie sehr gesund. Sie enthält wertvolle Mineralstoffe und Vitamine sowie einfach ungesättigte Fettsäuren, die sich u.a. positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Mehr über die Avocado erfahren Sie hier.
Auberginenmus

Auberginen sind in meiner Familie nicht gerade das Lieblingsgemüse, dennoch kommt dieser Aufstrich super an.

Auberginenmus statt WurstZutaten:
1 Aubergine
1 Teelöffel Salz
2 Esslöffel Olivenöl
1-2 Knoblauchzehen (je nach Größe und Geschmack)
1/2 Teelöffel getrockneter oder 1 ganzer Teelöffel frischer Thymian
1 Esslöffel Zitronensaft

Aubergine waschen, den Strunk entfernen und die Frucht mitsamt Schale in Würfel schneiden. Die Würfel in eine Schüssel geben, mit dem Salz mischen und zugedeckt ca. 30 Minuten ziehen lassen. Nun die Auberginenwürfel ausdrücken, auf einer Hälfte eines sauberen Küchentuchs ausbreiten, mit der anderen Hälfte trockentupfen.

2 Esslöffel Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Auberginenwürfel hinzugeben und unter Rühren braten, bis die Würfel beginnen, leicht bräunlich zu werden. Nun Thymian und Knoblauch (gepresst, gerieben oder fein gehackt) unterrühren. Auf kleinster Stufe etwa 10 Minuten dünsten (dabei immer mal wieder umrühren).

Den Inhalt der Pfanne in ein Mixgefäß geben und pürieren. Zitronensaft unterrühren und ggf. mit Pfeffer abschmecken.

Guten Appetit!

Mein Sohn ist ein Frischkäse-Junkie. Er liebt ihn in Form von Kräuterfrischkäse in herzhafter oder natur mit Marmelade als süße Variante. Da wir aktuell Joghurt selber machen, wird in Kürze dieses Rezept für Frischkäse ausprobiert. Fotos und Bericht folgen…

Wenn’s mal schneller gehen muss, darf man getrost experimentieren. Auch Pesto aus dem Glas schmeckt lecker auf Brot und viele Gemüsegerichte vom Vortag eignen sich in püriertem Zustand prima als Aufstrich.

Nächsten Freitag ist wieder Plastik-FreiTag – bleiben Sie neugierig!

© Andrea Wlazik

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