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Macht Schokolade fair!

„Make chocolate fair!“ heißt die Kampagne von INKOTA, Südwind, mondo und der Ecumenical Academy Prague, die von vielen weiteren Organisationen unterstützt wird. Das zur Kampagne gehörige Video tut genau das, was es soll – da wird Mensch nicht gerührt, sondern geschüttelt. Manchmal muss das sein, damit Mensch aufwacht…

Süße Schokolade, bitterer Beigeschmack

Vor allem in der Vorweihnachtszeit brummt das Geschäft mit der Schokolade: Adventskalender, Nikoläuse, kleine Mitbringsel und Naschereien aus Schokolade werden gekauft, gehortet, verschenkt oder selbst verputzt. Was früher ein Luxusartikel war, geht heute in Tonnen über die Ladentische. 10 Kilogramm Schokolade werden in Deutschland pro Person gegessen, das sind 100 Schokoladentafeln à 100 Gramm – im Durchschnitt!

Filmtipp passend zum Artikel:
Schmutzige Schokolade“, eine Doku rund um die Bedingungen beim Kakaoanbau aus dem Jahr 2010. Nach der Veröffentlichung versprachen viele Schokoladenhersteller Veränderungen. Was diese Versprechen wert waren, zeigt die in 2012 gedrehte Doku „Schmutzige Schokolade II“.

Während wir hier in Schokolade schwelgen, leben jene, die den süßen Genuss überhaupt erst möglich machen, in Armut. Weil die Preise, die auf dem Markt für Rohkakao gezahlt werden, künstlich um fast die Hälfte nach unten gedrückt wurden, können Kakaobauern und -bäuerinnen kaum noch ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten decken. Das Ergebnis sind katastrophale Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne für Plantagenarbeiter sowie ausbeuterische Kinderarbeit.

Wie dramatisch die Bedingungen im Kakaoanbau tatsächlich sind, erfahren Sie im Infoblatt der Kampagne „Make Chocolate fair!“.

Folgen für die Umwelt

Weil die fehlenden finanziellen Mittel den Kakaobauern und -bäuerinnen eine nachhaltige Produktion beinahe unmöglich machen, entstehen Umweltprobleme wie z.B. ausgelaugte Böden und Bodenverschmutzung durch Pestizide und chemische Dünger.

Anschauen, nicht wegschauen!

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, teilt das INKOTA Netzwerk ein Video* auf seiner Facebook-Seite, das es in sich hat.

Na? Hat Sie das Video auch geschüttelt? Das ist vermutlich auch das Ziel dieses außergewöhnlichen Anschlags auf unseren guten Geschmack: Die Menschen schütteln, wachrütteln und animieren, das Video – und somit die Kampagne – weiter zu verbreiten.

Petition „Make Chocolate Fair!“

Die Petition* fordert, dass die Schokoladenindustrie sich ihrer Verantwortung stellt und sich für eine Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation auf den Kakaoplantagen und für nachhaltigen Anbau einsetzt. Ein fairer Preis für Kakaobohnen soll dafür sorgen, dass Kakaobauern und -bäuerinnen und deren ArbeiterInnen durch die Bezahlung ihrer Arbeit ihre Lebenshaltungskosten decken und ein menschenwürdiges Leben führen können.

Kinderarbeit soll uneingeschränkt verboten werden, Menschenrechte und Arbeitsbedingungen den international anerkannten Prinzipien der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN) und den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen.

Schokoladenunternehmen werden aufgefordert, zum Erhalt eines intakten Ökosystems, zum Klimaschutz sowie zu einer guten Wasser- und Bodenqualität beizutragen, indem sie eine nachhaltige Kakaoproduktion fördern. Zur Umsetzung dieser Forderungen soll ein unabhängiges Zertifizierungssystem geschaffen werden.

Den kompletten Petitionstext finden Sie hier.

Bitte unterzeichnen auch Sie die Petition!

Umdenken!

Ich werde mir künftig eher mal eine Tafel faire Schokolade leisten (anstatt 3-4 Tafeln Billigschokolade) und die dann in Miniportionen umso mehr genießen. Und ich würde mich freuen, wenn dieses Beispiel Schule macht und sich noch mehr Leute vom oft qualitativ minderwertigen und moralisch bedenklichen Massenkomsum aufmachen in Richtung Bewusstseinsveränderung: „Für meine Schokolade müssen viele Menschen unter schwierigen Bedingungen hart arbeiten. Darum ist es Schokolade als Produkt dieser Arbeit wert, als etwas Besonderes angesehen und genossen zu werden.

Andrea Wlazik

*Mit freundlicher Genehmigung vom Inkota Netzwerk

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