„Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt.“
Traurig, aber dieses Zitat von Mahatma Gandhi ist heute aktueller ist denn je. Das Volk spielt wieder „Das Volk“ und läuft seinen Führern hinterher, die jeden Einzelnen bei seinen Ängsten gepackt haben, wie andere einen Stier am Nasenring….
Was ist los mit Euch? Habt Ihr die alten Scheuklappen aus den Nachlasstruhen Eurer Großväter herausgekramt, weil Ihr es nicht ertragen könnt, zu sehen, was Ihr selbst anrichtet? Ihr sät Hass und Missgunst und versteht in Eurer grenzenlosen Dummheit nicht, dass alles, was Eure Führer Euch erzählen, nichts ist als eine einzige große Lüge.
Dass Weihnachtsmärkte verboten werden sollen oder Nikolaus (der übrigens aus der Türkei stammte) oder irgendein anderer christlicher Feiertag . eine Lüge. Eine Lüge, die Ihr mit Eurer Angst vor einem Identitätsverlust erst möglich macht. Der Christstollen soll auch nicht umbenannt werden in Winterbrot. Und gerade weil mir der 100-jährige leid tut, der eine Räumungsklage ins Seniorenheim geschickt bekam, finde ich es eine bodenlose Unverschämtheit, dass Personen diese empörende Geschichte in eine Nazikampagne umwandeln und die Schuld für alles Übel den Asylanten in die Schuhe schieben, die hier angeblich „den Hintern vergoldet bekommen“? Habt Ihr Euch mal in einem Asylantenwohnheim umgeschaut? Wenn Ihr eines dort garantiert NICHT findet, ist es ein vergoldeter Hintern!
Glaubt mir – die, die Ihr Angst habt, an allen Ecken und Enden zu kurz zu kommen: Keiner von Euch hätte auch nur einen einzigen Cent mehr im Portemonnaie, gäbe es hier keine Flüchtlinge. Und mal ehrlich: Die meisten von Euch, die mit ihrem Hintern auf dem Sofa sitzen, würden ihn auch dann nicht hochkriegen, wenn ein Ausländer seinen Arbeitsplatz für Euch räumen würde.
Lasst Euer Leben nicht bestimmen durch irrationale Ängste und Menschen, die Euch damit manipulieren.
Legt die Scheuklappen ab und seht wieder den Menschen, der in seinem Heimatland unendliches Leid erdulden musste, den Mann, der um sein Leben fürchtet, die Mutter, die ihre Kinder verlor, den freundlichen Nachbarn. Hört auf, nur noch Euch zu sehen und Eure kleine begrenzte Welt. Hört jenen nicht mehr zu, die ihren Hass verkleidet in vermeintlich vernünftige Worte ins Megaphon schreien.
Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass Ihr da draußen wieder Mensch werdet und aufhört, andere zu beurteilen nach ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe, ihrer Religion oder danach, ob sie schwul sind oder lesbisch, Männlein oder Weiblein oder beides.
Wacht endlich auf und erkennt, dass alleine jene das Übel sind, denen Ihr nachlauft wie die Schafe zur Schlachtbank. Und dass Ihr selbst zum Übel werdet, weil Ihr aufhört, Mensch zu sein.
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