Rote Linie aus 1.000 Menschen vor Hambacher Forst

Rote Linie

Foto: Hubert Perschke


Am Sonntagnachmittag den 23. Oktober 2016 stellten sich am Tagebau Hambach 1.000 Menschen in einer 2 km langen roten Linie auf der Alten A4 schützend vor den Hambacher Forst. Die Aktion wurde von Menschen aus der Region für einen sofortigen Rodungsstopp des Hambacher Forst und einen Ausstieg aus der Braunkohle ins Leben gerufen und fand im Anschluss an die monatliche Waldführung von Michael Zobel und Eva Töller statt.

Jedes Jahr wird von Anfang Oktober bis Ende Februar ein Teil des Hambacher Forsts für die Erweiterung des Tagebau Hambach gerodet. „Obwohl klar ist, dass wir aus der Kohle aussteigen müssen, sollen durch die Rodung schon Tatsachen geschaffen werden. Das müssen wir verhindern. Deswegen bekennen wir mitten in der Rodungssaison mit der roten Linien Aktion Farbe, für den Hambacher Forst, das Klima und die nächsten Generationen.“ meint Antje Grothus, Anwohnerin aus dem zukünftigen Grubenranddorf Buir und Mitorganisatorin der Aktion „Rote Linie alte A4“. Eine kleiner Organisationskreis hatte die Aktion innerhalb kürzester Zeit ehrenamtlich auf die Beine gestellt und dabei viel Rückhalt erfahren.

Seit Jahren machen vom Tagebau betroffene Anwohner und Anwohnerinnen sowie Klimaaktive auf die Zerstörung des Hambacher Forst aufmerksam. „Wir in Buir brauchen den Wald. Er schützt uns vor dem Tagebau Hambach!“ macht der Imker Walter Schmidt aus Buir deutlich. Neben einer Waldbesetzung finden monatlich Waldführungen von Michael Zobel und Eva Töller statt. Auch die Aktion am 23. Oktober startete um 12.00 Uhr mit einer solchen Führung. Gegen 15.00 Uhr gingen dann die ersten in roter Kleidung und mit roten Tüchern auf die alte A4 und formierten sich zu einer 2 km langen roten Menschenkette.

Seit den Klimaverhandlungen von Paris werden immer mehr Stimmen für einen sofortigen Kohleausstieg laut. Erst kürzlich betonte Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) „Es muss der unmittelbare Kohleausstieg stattfinden, sonst werden wir auf der internationalen Bühne nicht ernst genommen.“

Auch in den nächsten Monaten wird der Protest mit weiteren Waldführungen, kreativen Aktionen und der Petition von Antje Grothus „Hambacher Wald retten – Klima schützen“ weitergehen.