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Foto: Küste gegen Plastik, An einem Kunststoffnetz verendeter Seevogel

Das Thema am heutigen Plastik-FreiTag: Plastiktüten

Länder wie Bangladesch, Bhutan und Papua-Neuguinea machen es uns vor: Es geht auch ohne Plastiktüte. Immer mehr Länder, aber auch einzelne Städte oder Bundesstaaten entschließen sich, die umweltschädlichen Mitbringsel zu verbieten oder ihre Benutzung einzuschränken. Es gibt noch andere Wege, den Verbrauch von Kunststofftüten staatlich zu begrenzen. In Irland z.B. sorgte die Einführung einer entsprechenden Steuer für einen 90 %igen Rückgang des Plastiktütenverbrauchs.

Ähnlich soll es jetzt innerhalb der EU laufen. Mit Hilfe von Steuern bzw. Gebühren auf Plastiktüten wollen die Mitgliedsstaaten den jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von bislang 200 Tüten bis zum Jahr 2025 auf 40 Tüten senken. Bis dahin geht eine gefühlte Ewigkeit ins Land, in der unsere Umwelt und unsere Gesundheit weiter gefährdet werden. Über das Meer gelangt das Plastik auch auf unseren Teller – Fische verwechseln es mit Nahrung.

Wie gut, dass wir erwachsen sind und selber unsere Entscheidungen treffen. Es scheint so simpel: Wenn sich jeder angewöhnen würde, eine Leinentasche oder einen Einkaufskorb mitzunehmen, bräuchte man keine Tüten mehr. Aber – und das wird hier sicher noch einige Male erwähnt werden – der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und so fällt es einem oft frühestens außerhalb des Geschäftes auf, dass man trotz bester Vorsätze schon wieder eine Plastiktüte in die Hand gedrückt bekommen hat und damit aus dem Laden marschiert ist, ohne es überhaupt zu merken.

Unser Tipp: Tricksen Sie sich aus! Stecken Sie sich einen Faltbeutel in jede Jackentasche oder in Ihre Handtasche, platzieren Sie einen Einkaufskorb und/oder einige Leinentaschen im Auto. Kleben Sie sich ein buntes post-it ins Portemonnaie mit der Aufschrift „Keine Plastiktüte!“ – so werden Sie schon vor dem Bezahlen an Ihr Vorhaben erinnert.

Schluss mit Plastiktüten im Land der Horizonte

Mit nackten Füßen am Nordsee-Strand laufen und sich das Wasser um die Füße spülen lassen – was einst ein Urlaubstraum war, ist jetzt vielerorts eher ein Albtraum. Leere Kunststoffverpackungen, zerrissene Plastiktüten und kaputte PET-Flaschen finden sich am Saum, dazwischen vereinzelt verendete Vögel und Fische . Aus dieser Kulisse heraus bildete sich die Initiative „Küste gegen Plastik e.V.“. Sie möchte all jene ansprechen, die die Plastikproblematik an Stränden und Küsten erkennen und handeln möchten.

Plastiktüten sind an der Nordseeküste ein großes Problem. Plastik in der Nahrungskette gefährdet die Gesundheit von Mensch und Tier. Letztere können sich mit herumfliegenden Tüten strangulieren oder beim Fressen daran ersticken. Die Natur wird verschandelt, die Küstenregion als Erholungsgebiet verkommt. Die Initiative fordert, dass die kostenlose Abgabe von Plastiktüten in Schleswig-Holstein ausnahmslos verboten wird und Plastiktüten nur noch gegen mindestens 1 Euro, aber immer 50 ct teurer angeboten werden müssen, als der günstigste Stoffbeutel.

Unterzeichnen Sie die Petition

Auch wenn Sie nicht in Schleswig-Holstein leben. Umweltverschmutzung macht vor Landesgrenzen nicht halt, Umweltschutz sollte es auch nicht tun. Wer weiß, vielleicht wird diese Petition jemanden dazu animieren, sich auch in Ihrer Nähe für eine plastiktütenfreie Einkaufswelt einzusetzen. Also, machen Sie mit – unterschreiben Sie hier: „Petition: Schluss mit Plastiktüten im Land der Horizonte!“.

© Andrea Wlazik
Mit freundlicher Genehmigung von Küste gegen Plastik e.V.

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